WAS MACHT GEFÜHLE VERLEUGNEN MIT DIR?

Erinnerst Du Dich an Erlebnisse, in denen Dich Deine Gefühle komplett überwältigt haben?
Das geschieht meistens, wenn das Chaos in Deinem Leben ausbricht oder etwas trauriges, vielleicht sogar grausames passiert.
 
2 Möglichkeiten mit Deinen Gefühlen umzugehen
 
Es scheint in solchen Situation oft nur zwei Optionen zu geben, mit Deinen Gefühlen fertig zu werden, damit sie Dich nicht in die Knie zwingen.
 
Option1: Du lässt Deinen Gefühlen sofort ungehemmt freien Lauf. Wenn Dich ein geliebter Mensch für immer verlässt, bricht die Erkenntnis dieser Endlichkeit ziemlich brutal aus Dir heraus, indem Du weinst. Das äußert sich von Mensch zu Mensch natürlich unterschiedlich.
Eine grausame Erfahrung kann auch Deine dunkelste Seite zum Vorschein bringen
 
Option 2: Du versteckst Deine Gefühle, schluckst sie hinunter, schiebst sie beiseite und sperrst sie wie den Flaschengeist bei „Aladin“ ein. In der Hoffnung, dass sich Deine Gefühle auflösen, wenn Du sie verdrängst.
 
Welche Option hast Du am häufigsten gewählt? 
Die meisten Menschen entscheiden sich für die auf den ersten Blick einfacher scheinende Option, ihre Gefühle zu verleugnen.
 
Was machen verdrängte Gefühle mit Dir?
 
Du weißt genau, was das mit Dir macht. Wie bei allem, was Du hier liest, musst Du nicht mit uns übereinstimmen. Wir teilen hier nur mit Dir, welche Erfahrungen wir gemacht haben.
Dir ist also klar: Deine Gefühle lassen sich nicht auf Dauer einsperren.
Sie versuchen immer wieder, aus der Flasche auszubrechen.
Das bedeutet oft, sie verursachen Dir so lange Schmerzen, bis Du die Flasche öffnest.
Je mehr Du dagegen ankämpfst, um so stärker beherrschen sie Dich.
Sogar Dein Kurzzeit – Gedächtnis kann darunter leiden.
Um es ganz brutal zu sagen: Sie machen Dich krank.
 
Da ist noch eine Sache, die Du im Hinterkopf behalten solltest.
Deine Gefühle verleugnen nimmt Dir die Chance, äußerst wertvolle Dinge über Dich und Dein Leben zu lernen.
Das wiederum führt zu unbewussten Reaktionen aus Ärger.
Schlimmstenfalls beginnst Du Dich selbst zu hassen.
 
Wie Du Deine Gefühle anders in den Griff bekommst
 
Nochmal: Wir haben hier nicht den Anspruch, Deine*n Therapeut*in zu ersetzen.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie Du mit Deinen Gefühlen auf eine positive Weise umgehen und sie in einen Hebel zur Veränderung verwandeln kannst.
Was entflieht da überhaupt aus der Flasche, wenn Du den Stöpsel ziehst?
Ist das Wut, Trauer, Hass, Enttäuschung, Scham?
Verleugnest Du das, weil Dir das so anerzogen oder vorgelebt wurde?
Cornelias Lieblingsmensch zum Beispiel bekam das von seiner Mutter so vorgelebt und macht das noch heute so.
 
Was kann im schlimmsten Fall passieren, wenn Dein Flaschengeist entweicht und Du mal schaust, was sich dahinter wirklich versteckt?
Trauer bedeutet zum Beispiel oft in Wahrheit Reue über die Dinge, die Du mit dem geliebten Menschen nicht getan hast.
Scham kann unter Umständen zeigen, dass Du Dir durchaus darüber bewusst bist, einen geliebten Menschen verletzt zu haben. 
Ent – täuschung entsteht meistens aus Deiner Erwartungshaltung (mehr darüber in unserem Blogpost Wie Du mit Enttäuschung umgehst Link).
 
Wenn es Dir in Deiner momentanen Verfassung noch unmöglich erscheint, mit einem Vertrauten darüber zu reden, geh in den Wald und schrei es heraus.
Du brauchst noch nicht einmal eine Axt mitzunehmen.
Tu einfach so, als ob Du Holz hacken willst.
Finde heraus, welcher Weg, Deine Gefühle auszudrücken, für Dich jetzt gerade stimmt.
Aufschreiben, Malen, eine Geschichte darüber erfinden, singen, musizieren, tanzen, mit Deinen Händen etwas modellieren.
Auch physische Anstrengung durch Sport oder Gartenarbeit schafft einen wunderbaren Kanal für Deine Gefühle, aus ihrem Gefängnis zu entfliehen.
Kannst Du die mächtige Energie Deiner Gefühle spüren?
 
Erlaube Dir, zu fühlen
 
… klingt so unglaublich banal. Das ist uns bewusst. 
Die Wahrheit ist, Du heilst Deine Verletzungen nur, wenn Du Dir Deine Gefühle erlaubst.
Bitte immer, ohne jemanden anders dabei zu verletzen.
 
Ein kleiner Trick dabei ist: Lösche die Verknüpfung mit der Erfahrung, die Deine Gefühle ausgelöst hat. Das war lediglich Deine Bewertung des Ereignisses. 
Zu Erinnerung: alles passiert immer für Dich.
Das Leben will Dir damit sagen: „Du hast da noch eine Aufgabe zu lösen oder etwas zu vollenden“.
Die Frage dahinter ist: Warum löst diese Situation solche Gefühle in Dir aus?
Deine Gefühle zu erlauben, zu fühlen und sie anzuschauen, passiert dann losgelöst von der scheinbar negativen Erfahrung. 
Dann ist es nur noch ein winziger Schritt, Dir selbst und möglichen Beteiligten zu vergeben.
 
Wir wünschen Dir den Mut, Deine Gefühle auszudrücken.
Monique & Cornelia